Ein Nachruf von Anja Unger
15 Jahre jung waren wir, als wir den “Jungfernzwinger” verliessen, um auf das AKG zu
wechseln: „Bifi“ (so ihr Spitzname), Claudia und ich. Wir fühlten uns sehr mutig und
abenteuerlustig, aber auch so ein bisschen wie „einer, der auszog, um das fürchten zu
lernen“.
Heute, 22 Jahre später, muss ich erfahren, dass Stefanie gestorben ist. Meine
Schulfreundin. Mitten aus dem Leben gerissen. Traurig und unfassbar. Viel zu jung. Viel zu
früh.
Mit dem Abitur hatten sich unsere Wege getrennt und wir haben uns etwas aus den Augen
verloren – sie studierte in Mannheim, ich in Mainz. Mich zog es nach Frankreich, sie nach
England. Zurück in Deutschland hat Stefanie mit Auszeichnung ihren Doktor gemacht.
Es gibt Menschen, mit denen man auch nach Jahren der ‚Funkstille’ die Freundschaft
einfach weiterleben kann wie zu vor. Stefanie war so jemand. Vor ein paar Jahren hatte ich
sie länger in Greifswald besucht, sie arbeitete an der dortigen Universität. Ich bewunderte
ihre Begeisterung und Engagement. Stefanie war sehr erfolgreich in ihrer Hochschularbeit
und reiste viel. Im Juni diesen Jahres wollte sie zu einem Kongress nach Paris kommen und
mich dabei besuchen. Meine kleine Tochter kennenlernen. Leider hat sie sich dann doch
nicht mehr gemeldet.
Sehr bedaure ich die Gespräche, die wir nun nicht mehr haben werden. Stefanie wird mir
als liebe Schulfreundin in Erinnerung bleiben. Eine schöne junge Frau, warmherzig und
lebenslustig.